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Lee
Brown |
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Lee Brown,
Cherokee-Indianer
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Auszüge aus einem Gespräch 1986
vom Continental Indigenous Council, Fairbanks, Alaska:
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Es gab einen Kreis der Minerale, der Steine. Es gab
einen Kreis der Pflanzen. Und jetzt sind wir am Ende des
Kreises der Tiere und kommen zum Anfang des Kreises des
Menschen. Wenn wir in den Kreis des Menschen eintreten,
werden uns die höchsten und größten Kräfte, die wir
haben, befreien.
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Am Anfang
dieses Zeitkreises, vor langer Zeit, erschien der große
Geist und versammelte die Menschen der Erde und sagte zu
ihnen : »Ich schicke euch in vier Richtungen und über
die Zeit werde ich euch in vier Farben verändern lassen,
aber ich gebe euch einige Lehren und ihr werdet diese
die Originalen Lehren nennen. Wenn ihr wieder
zusammenkommt, werdet ihr daran teilhaben, so daß ihr
leben könnt und Frieden habt auf Erden und eine große
Zivilisation wird dann kommen. Während dieses
Zeitkreises gebe ich jeden von euch zwei Steintafeln.
Werft sie nicht weg. Wenn irgendwelche der Schwestern
und Brüder ihre Steintafeln wegwerfen wird nicht nur die
Menschheit eine harte Zeit haben, fast die ganze Erde
wird sterben.«
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Und so gab er jeden
von uns Verantwortung und wir nennen das die Obhut. Den
Indianern, den rothäutigen Menschen gab er die Obhut der
Erde. Wir lernten während des Zeitkreises die Lehren der
Erde, die Pflanzen die aus der Erde wachsen, die
Nahrung, die ihr essen könnt und die Kräuter, die
heilen. Wenn wir wieder zusammenkommen mit den anderen
Schwestern und Brüdern können wir diese Kenntnisse
gemeinsam benutzen.
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Im Süden gab er der
gelben Rasse der Menschen die Obhut des Windes. Sie
wurden belehrt über den Himmel und das Atmen und wie wir
uns daraus spirituell weiterentwickeln können. Sie
lassen uns dann daran teilhaben.
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Im Westen gab er der schwarzen Rasse
der Menschen die Obhut des Wassers. Sie lernten alles
über das Wasser, das der Führer der Elemente ist, das am
kraftvollsten und auch am geringsten ist. Die Alten
sagten mir, daß die schwarzen Menschen die Lehren des
Wassers bringen würden.
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Im Norden gab er
der weißen Rasse der Menschen die Obhut des Feuers. Wenn
ihr in das Zentrum vieler Dinge schaut, werdet ihr das
Feuer finden. Sie sagen, eine Glühbirne ist des weißen
Mannes Feuer. Wenn ihr in ein Auto seht, werdet ihr die
Zündung finden. Wenn ihr in ein Flugzeug oder eine
Eisenbahn schaut, findet ihr Feuer. Die Feuer
verbrauchen und bewegen auch. Darum fingen die weißen
Schwestern und Brüder an, sich über das Gesicht der Erde
zu verteilen und uns als eine menschliche Familie wieder
zu vereinigen.
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Und so ging eine
lange Zeit dahin und der große Geist gab jeder der vier
Rassen zwei Steintafeln. Unsere wurde in der Hopi
Reservation in Arizona im Gebiet der Vier Ecken am
dritten Hochplateau aufbewahrt. Ich sprach mit Leuten
der schwarzen Rasse, und ihre Steintafeln sind am Fuße
des Mount Kenia. Sie wurden vom Kukuyu-Stamm aufbewahrt.
Ich war bei einer indianischen spirituellen Versammlung
vor etwa 15 Jahren. Ein Medizinmann aus Süddakota legte
ein geschmücktes Medizinrad mitten in die Versammlung.
Es hatte die vier Farben der vier Richtungen. Der
Medizinmann fragte die Leute : »Woher ist das?« Sie
sagten: »Wahrscheinlich Montana oder Süddakota,
vielleicht Sasketchewan.« Er sagte : »Das ist aus
Kenia.« Es war geschmückt genau wie unseres, mit den
selben Farben. Die Steintafeln der gelben Rasse der
Menschen wurden von den Tibetanern aufbewahrt. Wenn ihr
durch das Hopi-Reservat direkt zur anderen Seite der
Welt gehen würdet, kämt ihr in Tibet heraus. Das
tibetanische Wort für Sonne ist das Hopi-Wort für Mond
und das Hopi-Wort für Sonne ist das tibetanische Wort
für Mond.
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Jede der vier
Rassen ging in ihre Richtung und lernte ihre Lektion.
Unsere Aufgabe war es, die Lektion der Erde zu lernen
und die Dinge, die aus der Erde wachsen. Wenn wir wieder
mit unseren anderen Schwestern und Brüdern
zusammenkommen, geben wir ihnen einen heiligen
Handschlag, um zu zeigen, daß wir uns der Lehren
erinnern.
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In der heutigen
Zeit seht ihr, daß sich die Dinge immer mehr
beschleunigen werden, daß sich die Menschen auf der Erde
immer schneller und schneller bewegen. Enkelkinder haben
keine Zeit für Großeltern. Eltern haben keine Zeit für
Kinder. Es scheint, als ob die Zeit immer schneller und
schneller läuft. Die Alten raten uns, daß, wenn die
Dinge sich beschleunigen, sollten wir uns selbst
verlangsamen. Sonst kommt eine Zeit, wo die Erde ein
drittes Mal geschüttelt wird. Der große Geist hat die
Erde zweimal geschüttelt: der Erste und der Zweite
Weltkrieg zur Erinnerung, daß wir eine menschliche
Familie sind, zur Erinnerung, daß wir einander grüßen
sollten als Schwestern und Brüder. Wir hatten eine
Chance nach jedem Schütteln zusammenzukommen in einer
Runde, die uns Frieden bringen sollte, aber wir nutzten
sie nicht.
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Heute Nacht
sprachen sie in den Nachrichten über die Zeichen für das
dritte Schütteln der Erde. Sie sagten, sie werden etwas
bauen, was die Alten »das Haus im Himmel« nennen. In den
1950ern sprachen sie schon darüber: sie wollten ein Haus
bauen und es in den Himmel werfen. Wenn ihr seht, daß
Menschen ständig im Himmel leben, werdet ihr wissen, daß
der große Geist kommt, die Erde zu ergreifen, diesmal
nicht mit einer Hand, sondern mit beiden. Wenn dieses
Haus im Himmel ist, kommt der große Geist, um die Erde
ein drittes Mal zu schütteln. Und wer immer den Kürbis
der Asche (Atombombe) fallen ließ, auf den wird er
geworfen.
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Sie sagen, daß in
dieser Zeit die Ansiedlungen so groß werden, daß wenn du
in ihnen stehst, nicht fähig bist, herauszusehen aus
diesen Städten. Und in den Prophezeiungen werden sie
Dörfer der Steine genannt, oder Prärie der Steine. Und
sie sagten, daß die Steine heranwachsen werden vom
Boden. Im Zentum jeder dieser Städte werden Eingeborene
sein, wie hohle Muscheln in einer Prärie aus Stein. Sie
sagten hohle Muscheln und meinten, daß diese Leute ihr
ursprüngliches Verständnis verloren haben; sie werden
innerlich leer sein. Sie sagten, daß, nachdem der Adler
auf dem Mond gelandet ist (erster Mensch auf dem Mond
1969), einige dieser Leute anfangen werden, ihre
Steinprärien zu verlassen und heimkommen zu ihren alten
Wegen und neu geboren werden, weil es ein neuer Tag ist.
Aber viele werden nicht.
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Und sie sagten, es
würde eine Zeit kommen, wenn am Morgen die Sonne aufgeht
und diese Stadt aus Stein da sein wird und am Abend dort
würde Dunst am Boden sein. Diese Menschen werden im
Dunst sein. Und in der Mitte vieler dieser Städte aus
Stein werden diese Eingeborenen sich im Dunst bewegen,
weil sie niemals aufwachten und ihre Städte verlassen.
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Sie sagten, daß es
zum dritten Schütteln der Erde geht. Es ist nicht schön
anzusehen, aber wir überleben es. Wir werden es
überleben. Und wenn wir es überlebt haben, werden die
eingeborenen Menschen auf der Erde eingeladen, in den
Kreis des Menschen einzutreten, weil der Standpunkt uns
gegenüber anders sein wird. Und die Menschen werden uns
in den Kreis lassen und alle vier Farben der vier
Richtungen werden ihre Weisheit gemeinsam benutzen und
es wird Friede sein auf Erden.
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