Johann Peter Knopp von Ehrenberg

Johann Peter Knopp von Ehrenberg (1714–1794). Er war ursprünglich Knecht und hat sich dann später zum Landpächter hochgearbeitet. Auch er sieht einen verheerenden Krieg voraus.


   Es werden Schiffe ohne Pferde den Rhein hinaufkommen. Die Ahr wird ihre Mündung dicht über der Kripp, auf die Pfarrkirche zu Linz zu, erhalten; dann werden Wagen ohne Pferde mit grillenden Tönen laufen und hierauf traurige Ereignisse eintreten. Dann wird es Krieg geben, wenn keiner es glaubt; man wird sich nicht fürchten, und es wird wieder ruhig und jeder sorglos sein. Wenn die Brücke zu Köln fertig sein wird, wird Kriegsvolk gleich drüber gehen. Man wird eine Straße von Linz nach Asbach bauen durch den Erpeler Büsch, aber sie wird nicht fertig werden. Kriegsvolk wird den Rhein besetzen, und alles Mannsvolk muß mit, was nur eine Mistgabel tragen kann. Und es wird ein Krieg sein, wie vordem nicht erlebt worden, aber er wird nicht lang dauern.

   Die zuletzt noch aufgefordert werden, kommen, wenn alles vorüber. Es wird hart hergehen, besonders bei Koblenz. Von Leutesdorf bis Unkel wird es noch leidlich sein, wiewo es auch hier hart hergeht. Die Linzer werden viel leiden und viele alles verlassen und im Gebüsche wohnen, müssen aber dabei noch Gott danken. Aber bei Unkel und vom Siebengebirge an wird das Blut in Strömen fließen. Es wird ein gutes Jahr vorhergehen, denen drei Mißjahre voller Elend und Drangsale folgen...
Die Fremdlinge werden nach hartem Widerstand geschlagen, Frankreich zerrissen, ein Fürst wird so zurückgedrängt, daß er von einem dreistempligen Stuhl seine ganze Herrlichkeit überschauen kann... Nach diesen Tagen wird man eine Kuh an eine goldene Kette binden können, und wenn sich Leute treffen, einander fragen: Freund, wo hast du dich erhalten? Nach diesem Krieg soll das früher entzogene Klostergut sämtlich wieder an seine rechtmäßigen Besitzeigentümer, die Klöster, restituiert werden.


Textquelle: Des Johann Knopp von Ehrenberg Geschichte und Gesichte. Linz am Rhein 1859.


 
     
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