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Fuhrmannl
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Der
böhmische Bauer Josef Naar (1691–1763), genannt
»Fuhrmannl«, lebte in Robschitz, in der Nähe von Pilsen.
Als Fuhrmann kam er weit herum und sprach oft von einem
großen Krieg, und meinte, wer den überlebe, der muß
einen eisernen Schädel haben.
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"Der Bauer wird
sich wie der Bürger und der Bürger wie der Adelsherr
kleiden. Auch die Weiber wollen dann alle Tage anders
gekleidet sein, bald kurz, bald lang; selbst in
Mannskleidern werden sie gehen und so verschiedene
Farben haben, daß man sich wundern wird. Die Weiber
werden die Haare bald gestutzt, bald sonderbar geringelt
haben, alle Jahre anders. Was sie heute anziehen, werden
sie morgen wegwerfen oder alle Tage umändern. Sie werden
ihren Körper nackt zur Schau tragen, um den Männern zu
gefallen. Die allerschlimmste Zeit kommt, wenn die
Frauen Schuhe tragen, unter denen man durchsehen kann.
Es werden so viele verschiedene Steuern aufkommen, daß
die Obrigkeiten nicht mehr wissen, was für Namen sie
ihnen geben sollen. Den großen Krieg werden nur wenige
Menschen überleben. Die Umgebung von Pilsen wird eine
große Rolle spielen. Wer nicht wenigstens zwei Meilen
von diesem Ort entfernt ist, soll auf Händen und Füßen
wegkriechen, weil alles weit und breit in Grund und
Boden vernichtet wird".
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Vorzeichen des
großen Weltkrieges sind: "Wenn auf dem Weg im Wald
Schranken stehen und er mit hölzernen Schlössern
gesperrt sein wird". "Der christliche Glauben wird so
klein werden, daß er sich unter einem Birnbaum wird
stellen können, er wird aber wiederum siegen. Die
Pfarrer werden zuerst den Glauben schwächen. Man wird
mit dem Finger auf sie zeigen, so daß sie sich versteckt
halten werden. Wo heute sieben Pfarrer sind, da wird nur
mehr einer sein.«
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"Eiserne Straßen werden
durch den Böhmerwald und herum gebaut, und die Menschen
werden auf feurigen Wagen fahren. Die letzte 'fliegende'
Straße wird durch den Kubani-Berg (1362 m hoch) gebaut
werden. In den Häusern werden die Füchse und Hasen ein-
und ausgehen und bei den Fenstern werden überall
Brennesseln herauswachsen. Die Stadt Prag wird zerstört
werden. Das ganze Böhmerland wird menschenleer sein. Da
werden von weit und breit Leute kommen, um das zu
sehen".
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Textquelle: Trilenium - Chronik der Zukunft, Josef
Schaller
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