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Mühlhiasl
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Der
Mühlhiasl von Apoig (1753 - 1805, 1809 oder 1825) war
ein angeblicher Weissager und Prophet aus dem
Bayerischen Wald. Sein Name taucht in keinem
zeitgenössischen Dokument auf, er hieß vermutlich
Matthäus Lang, Mathias Lang oder Matthias Lang, nach
anderen Angaben Johann Lang.
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"...Wird ein großer
Krieg kommen. Ein Kleiner fängt ihn an, und ein Großer
der übers Wasser kommt macht ihn aus. Da wird aber zuerst eine Zeit
sein, die dem großen Krieg vorausgeht und ihn
herbeiführt. ...wenn die Bauern mit den gewichsten
Stiefeln in der Miststatt stehen. ...wenn sich die
Bauernleut gewanden wie die Städtischen und die
Städtischen wie die Narren....wenn die roten Hausdächer
kommen, und die Rabenköpf (schwarze Kopftücher) wieder
abkommen und die Weiberleut Hüte tragen wie die
Mannsbilder....wenn die farbigen Hüt aufkommen und Leut
rote Schuhe tragen....wenn die Weiberleut auf der Straß
wie Gäns daher kommen und eine Spur hinterlassen wie die
Geisböck....wenn der eiserne Hund auf der Donau
bellt....wenn die Wägen ohne Roß und Deichsel
fahren....wenn d'Leut in der Luft fliegen können....wenn
die Leut mit zweiradeligen Karren fahren, so schnell,
daß kein Roß und kein Hund mitlaufen kann....wenn der
Hochwald ausschaut wie dem Bettelmann sein Rock....wenn
man Männer und Weiber nicht mehr auseinander
kennt....wenn d'schwarze Straß von Passau
heraufkommt....wenn im Vorwald draußen die eiserne Straß
fertig ist....Wenn d'Bauern nimmer arbeiten
wollen....wenn die Bauernleut lauter Kuchen fressen.
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Aber es wird ihnen
noch einmal schlecht gehen, wenn alles drunter und
drüber geht. Dann werden sie sich Zäun ums Haus machen
und auf die Leut schießen. Und dann werden sie Steine zu
Brot backen und Brennesseln essen. In den Städten wird
alles drunter und drüber gehen. Die feinen Leute werden
zu den Bauern aufs Land kommen und werden sagen: Laß
mich ackern. Man wird sie aber an den feinen Händen
erkennen und sie erschlagen.
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Alles nimmt seinen
Anfang, wenn ein großer Vogel oder ein Fisch über den
Wald fliegt. Dann kommt der Krieg und noch einer, und
dann wird der letzte kommen – Wann es kommt? Eure Kinder
werden es nicht erleben, aber eure Kindskinder bestimmt.
Vom Osten her wird es kommen und im Westen aufhören. Der
letzte Krieg wird der Bänkeabräumer sein. Er wird nicht
lange dauern. Es wird so schnell gehen, daß kein Mensch
es glauben kann, aber es gibt viel Blut und Leichen. Es
wird so schnell gehen, daß einer, der beim Rennen zwei
Laib Brot unterm Arm hat und einen davon verliert, sich
nicht darum zu bücken braucht, weil er mit einem Laib
auch langt.
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Zuvor werden viele
Häuser gebaut wie Paläste, für die Soldaten, aber dann
werden einmal die Brennesseln aus dem Fenster wachsen.
Das Geld aber wird zu Eisen, wenn die Not kommt, und man
wird sich dafür nichts kaufen können. Wenn die
Fledermaus auf dem Geld erscheint, dann geht es zum
zweiten großen Krieg. Da wird aber ein strenger Herr
kommen und ihnen die Haut abziehen und ein strenges
Regiment führen. Nachher kommt der große Krieg. Nach dem
Krieg meint man, es ist Ruh, ist aber keine. Die hohen
Herren sitzen zusammen und machen Steuern aus, die
niemand zahlen wird. Aber die Kleinen werden groß und
die Großen klein, und da wird sich erweisen, daß der
Bettelmann, wenn er aufs Roß kommt, nicht zu derreiten
ist.
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In dieser Zeit wird
das Geld so knapp, daß man sich um einen Goldgulden
einen Bauernhof kaufen kann. Das wird aber auch eine
Zeit sein, da man um 200 Gulden keinen Laib Brot
bekommt. Aber eine Not wird doch nicht sein. Geld wird
gemacht, so viel, daß mans nimmer kennen kann. Wenns
gleich lauter Papierflankerl sind, kriegen die Leute
doch nicht genug daran. Auf einmal gibts keins mehr.
Kommt aber auch wieder eine gute Zeit und die Leute
werden fressen und saufen vom Überfluß. Nachher stehts
Volk auf. Bald's angeht, ist einer übern andern, raufen
tut alles, wer etwas hat, dem wirds genommen, in jedem
Haus ist Krieg, kein Mensch kann mehr dem anderen
helfen. Dann wird es wieder losgehen und es wird
schrecklich. Jeder wird einen anderen Kopf aufhaben, und
eins wird das andere nicht mehr mögen. Der Bruder wird
den Bruder nicht mehr kennen und die Mutter die Kinder
nicht. Gesetze werden gemacht, die niemand mehr achtet,
und Recht wird nimmer Recht sein. Aber aus Krieg und Not
wird keiner etwas sich merken. Wieder wächst der
Übermut.
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Der Glauben wird so
klein werden, daß man ihn unter den Hut hineinbringt.
Den Herrgott werden sie von der Wand reißen und im
Kasten einsperren. Kommt aber eine Zeit, da werden sie
ihn wieder hervorholen, aber es wird zu spät sein, weil
die Sach ihren Lauf nimmt. Denn niemand denkt dran, daß
die Geißel Gottes kommt. Und so wird der Jammer groß
sein. Wenn man die Leute, die einem begegnen, nicht mehr
versteht, ist es nimmer weit zum schrecklichen End. Die
Rotjankerl werden auf den neuen Straßen hereinkommen.
Aber über die Donau kommen sie nicht. Soviel Feuer und
soviel Eisen hat noch kein Mensch gesehen. Alles wird
dann durcheinander sein. Wer's übersteht, muß einen
eisernen Kopf haben.
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Aber es wird nicht
lange dauern. Es wird nichts helfen, wenn auch die Leute
wieder fromm werden und den Herrgott wieder hervorholen.
Sie werden krank, und kein Mensch kann ihnen helfen. Im
ganzen Wald wird kein Licht mehr brennen, und das wird
eine lange Zeit dauern. Die wieder von vorne anfangen,
werden eine Kirche bauen und Gott loben. Wenn man
herüber der Donau noch eine Kuh findet, der soll man
eine goldene Glocke umhängen. Es wird erst vorbei sein,
wenn kein Totenvogel mehr fliegt.
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Die es überstanden
haben, werden sich grüßen 'Bruder lebst du auch noch?'
und werden sich mit 'Gelobt sei Jesus Christus' grüßen.
Dann schaut den Wald an. Er wird Löcher haben wie des
Bettelmanns Rock. Das wird nicht nur bei uns, sondern
auf der ganzen Welt so sein, und Recht wird wieder Recht
sein, und der Friede wird tausend Jahre gelten. Aber –
und das ist weit – wird man Sommer und Winter nicht mehr
auseinander kennen, und die Sonne wird nicht mehr
scheinen. Denn alles hat ein End, auch diese Welt."
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Textquellen:
Trilenium - Chronik der Zukunft, Josef Schaller
Visionen und Prophezeiungen - die berühmtesten
Weissagungen der Weltgeschichte, Sven Loerzer
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