Nostradamus


Die Weissagungen des Nostradamus (1503–1566)

   Am 14. Dezember 1503 wurde Michel de Notredame, der sich später latinisiert Nostradamus nannte, in Saint-Rèmy-en-Provence in Frankreich geboren. Nostradamus studierte Medizin und wurde Arzt. Er trat dem Dritten Orden der Franziskaner bei. Am 1. März 1555 veröffentlichte er die ersten 253 Vierzeiler seiner Prophezeiungen gewidmet seinem Sohn Cäsar. Innerhalb kurzer Zeit gab es drei Auflagen dieses Werkes, bis am 3. November 1557 die vierte, erweiterte Auflage, nun mit insgesamt sieben Centurien erschien. Diesmal bis zum 42. Vers der 7. Centurie. Der dritte Teil, die Centurien 8–10, sowie die Rede an König Heinrich II., wurde erst nach seinem Tod am 2. Juli 1566 veröffentlicht, und zwar im Jahre 1568. Etwa 50 Jahre nach seinem Tod wurden zwei Gesamtausgaben veröffentlicht, in den Jahren 1605 und 1606.

In einer dunklen, verschlüsselten Sprache hat Nostradamus seine Visionen niedergeschrieben. Die »Les Centuries« bestehen aus 965 Vierzeilern (»Quatrains«), 58 Sechszeilern und 141 weiteren Versen in größtenteils französischer Sprache. — »Sitzend, nachts, bei geheimen Studien, allein; beruhend auf den unerschütterlichen Gedanken? Winzige Flamme dringt aus der Einsamkeit, bringt hervor, woran man nicht vergeblich glauben soll.« — Die Verse beschreiben Ereignisse, die von Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende der Welt eintreten sollen. Das Weltende wurde von ihm auf das Jahr 3797 unserer Zeitrechnung festgelegt.

  

   König Heinrich II. fand an den Weissagungen Interesse und berief Nostradamus an seinen Hof, um sich beraten zu lassen. Dies tat Nostradamus offensichtlich erfolgreich, denn er erhielt reichlich Belohnung. In den folgenden Jahrhunderten war sein Werk aber immer umstritten und bei der Kirche fand es keine Anerkennung. Neben den zwei Briefen — eine Widmung an seinen Sohn Cäsar sowie eine Schrift an König Heinrich II. — besteht das Werk aus 12 Centurien, die sich aus je 100 Vierzeilern zusammensetzen. Lediglich die 7. Centurie (44 Vierzeiler), die 11. Centurie (2 Vierzeiler) und die 12. Centurie (11 Vierzeiler) bilden Ausnahmen. Ob die 11. und die 12. Centurie, sowie der 43. und 44. Vierzeiler der 7. Centurie später hinzugefügt wurden oder Fälschungen sind, bleibt unklar.

  

Einer der wesentlichen Kritikpunkte ist immer die Unverständlichkeit seiner Vorhersagen geblieben. Scheinbar zusammenhanglos, voll düsteren Inhalts — so stellen sich seine Verse dem Leser dar. Nostradamus hatte sich dazu selbst in seinem Brief an König Heinrich II. geäußert: »Die Unbill der Zeit, durchlauchtigster König, erfordert, daß solche verborgenen Ereignisse nur in rätselhafter Sprache offenbart werden.« Auf der anderen Seite habe er viele Ereignisse unverhüllt dargestellt — doch vollkommen würden sich seine Prophezeiungen erst enthüllen, wenn deren Erfüllung begonnen hätte. Nostradamus verwahrte sich entschieden gegen den Vorwurf der Wahrsagerei: »Ich maße mir nicht den Titel eines Propheten an. Aber ich bekenne, daß meine Quelle aus Gott kommt — ihm schulde ich Dank, Preis und Lob in Ewigkeit — und daß meine Prophezeiungen nichts mit Wahrsagerei zu tun haben. Sie sind rein göttlicher Natur.«


   1999 wurde es für die Anhänger des mittelalterlichen Sehers Michel de Notredame sehr ernst. Vers Nr. 72 aus der X. Centurie, einer der wenigen mit einer konkreten Datumsangabe, lautet: »Im Jahr 1999, im siebten Monat, kommt vom Himmel ein großer Schreckenskönig. Er wird den großen Herrscher von Angolmois zur Macht bringen«.
Der Vers endet mit den Worten: »Davor und danach wird Mars (= der Krieg) glücklich regieren.« Schwarzseher schlossen daraus, das Ende der Welt stehe bevor. Am 11. August 1999 fand jedoch nur eine Sonnenfinsternis statt (zu Nostradamus' Zeit allerdings ein Unglücksbote).

Nostradamus über den Krieg:

   I. 55
Unter dem Gegensatz babylonischen Klimas,
wird das Blutvergießen groß sein,
das Land und Meer, Luft, Himmel, sehr ungerecht sein werden.
Parteien, Hunger, Regierungen, Seuchen, Verwirrung.

   II. 73
Am Fuciner See, am Ufer des Gardasees,
gefangen vom Genfersee zum Orguion (?).
Entstehend aus drei Armen, vorausgesagt das Bild des Krieges,
durch drei Kronen dem Großen von Endymion.

(Anmerkung: Endymion ist eine mythologische Figur,
die von der Mondgöttin in Schlaf versetzt wurde)

   II. 59
Die Flotte Frankreichs, unterstützt von der großen Garde
des großen Neptun, und seiner Dreizack-Soldaten.
Ausgezehrt die Provence, um die große Bande zu unterstützen,
Mehr Krieg, Narbonne, durch Speere und giftige Spieße.

   II. 4
Danach, von Monaco bis fast nach Sizilien
alle Strände wieder aufgebrochen und verwüstet.
Keine Vorstädte mehr, keine Städte und Ortschaften,
die durch Barbaren nicht geplündert und zerstört wären.

   II. 29
Der Orientale verläßt seinen Stammsitz,
überquert die Berge der Alpen, erblickt Frankreich.
Überwindet vom Himmel die Gewässer und Schnee
Einen jeden wird er mit seiner Peitsche schlagen.

  II. 76
Blitz in Burgund, dumpf vom Donner getragen,
keine von Menschen geschaffene Maschine könnte das vollbringen:
Von ihrem Senat, das Heiligste erlahmt,
den Feinden wird die Affäre berichtet. 

   II. 96
Gleißendes Feuer wird man am Himmel erblicken,
nahe des Endes und Ursprung der Rhône,
Hunger, Schwert, spät wird Hilfe kommen,
Persien macht sich auf, Mazedonien zu überfallen.

   II. 94
Gran, Po, Erleiden großes Elend durch Frankreich,
vergeblicher Terror am Morgen in Lyon:
Menschen ohne Ende überqueren das Meer.
Ohne Entrinnen das Viertel einer Million.

   III. 1
Nah vom Kampf und einer Seeschlacht,
ist der große Neptun im Alarmzustand.
Der rote Gegner erblaßt vor Angst,
wenn er den großen Ozean in Schrecken versetzt.

III. 53
Wenn der Größte die Belohnung wegträgt,
jene aus Nürnberg, Augsburg und jene aus Basel,
wird durch den Führer von Köln wieder Frankfurt zurückerobert,
mitten durch Belgien geradewegs nach Frankreich.

   III. 84
Die große Stadt wird sehr verwüstet,
von den Einwohnern wird nicht einer übrigbleiben.
Mauern, Frauen, Kirchen und Jungfrauen geschändet,
durch Eisen, Feuer, Seuche, Kanonen, sterben die Leute.

   IV. 37
Franzosen kommen, um mit Sprüngen in die Berge einzudringen,
besetzen den großen Ort Oberitaliens:
Aus der Tiefe heraus fällt sein Heer ein,
Genua, Monaco, vertreiben die rote Flotte.

   IV. 43
Kampfeslärm wird am Himmel zu hören sein,
daß selbst die Götter zu Feinden werden,
sie möchten die heiligen Gesetze unrechtmäßig anfechten,
durch Blitz und Krieg werden die wirklich Gläubigen sterben.

   IV. 82
Mengen nähern sich, kommend von Esclavonie,
der Zerstörer zerstört die alte Stadt:
stark verwüstet, sieht er sein Romanie,
dann wird er die große Flamme nicht zu löschen wissen.

(Anmerkung: Esclavonie könnte das große
slawische Land, Rußland sein, Romanie Rom.)

   IV.90
Die beiden Armeen können sich nicht an den Mauern vereinigen,
in diesem Augenblick erbeben Mailand, Ticin:
Hunger, Durst, Zweifel, werden sehr schwer auf ihnen lasten
Fleisch, Brot, keine Nahrungsmittel, kein einziger Bissen.

   V. 8
Übrigbleiben wird lebendiges Feuer und versteckter Tod,
in den schrecklichen Kugeln, entsetzlich.
Nachts wird von der Flotte aus die Stadt zu Staub gemacht,
die Stadt im Feuer, der Feind gütig.


   V. 48
Nach dem großen Leid des Zepters,
zwei Feinde werden durch sie entstellt,
Flotte von Afrika wird bei den Pannoniern auftauchen,
zu Wasser und Land werden Greueltaten verübt.

   V. 68
In Donau und Rhein wird zum Trinken kommen,
das große Kamel, es wird es nicht bedauern:
Zittern an der Rhône und noch stärker jene an der Loire,
und nah der Alpen wird Hahn sie ruinieren.

   V. 27
Durch Feuer und Waffen, nicht weit vom Schwarzen Meer,
werden die Perser kommen, Trebisonde zu besetzen:
Pharos, Mytilene beben, lustige Sonne,
vom arabischen Blut bedeckt, die Wellen der Adria.

   V. 25
Der arabische Fürst, Mars, Sonne, Venus, Löwe
Macht der Kirche, wird zur See unterliegen,
Gegen Persien etwa knapp eine Million,
Byzanz, Ägypten, ver.serp. (?) werden angreifen.

   V. 35
Wegen freiheitlicher Stadt am großen Selinischen Meer,
welche noch den Stein im Magen trägt:
Wird die englische Flotte unter dem kalten Nieselregen kommen,
ein Zweig greift an, zur großen Kriegserklärung.

   VI. 80
Die Regierung von Fez wird zu jener Europas gelangen,
Feuer ihrer Stadt, und Klinge wird zerschneiden:
Der Große von Asien, über Land und Meer mit großer Truppe,
daß Blaue, Väter, Kreuz zu Tode gejagt werden.

   VII. 6
Neapel, Palermo und alle aus Sizilien,
werden durch barbarische Hand unbewohnt,
Korsika, Salerno und von der Insel Sardinien,
Hunger, Seuche, Krieg, Ende vom Bösen eingeleitet.

   VIII. 34
Nach dem Sieg des Löwen in Lyon,
über dem Juragebirge Hekatombe,
Fluten und Einlassungen sieben Millionen,
Lyon, Ulm ins Grabmahl, Tod und Fall.

(Anmerkung: Hekatombe bedeudet großes Opfer;
es hat aber auch große Ähnlichkeit mit dem Wort
Atombombe. Nostradamus benutzt in seinen Versen
oft solche Wortspielereien.)

   VIII. 46
Pol mensoléé (?) wird drei Orte von der Rhône entfernt sterben,
Fliehen die beiden Nächsten, Tarasc zerstört:
Denn Mars wird den schrecklichsten Thron führen,
von Hahn und Adler, von Frankreichs drei Brüdern.

   IX. 100
Nacht wird über der Seeschlacht liegen,
das Feuer, auf den Schiffen für den Westen Ruin:
Neues Rot, das große Schiff gefärbt,
Haß auf den Besiegten und Sieg im kalten Nieselregen.

   IX. 42
Von Barcelona, von Genua und Venedig,
von Sizilien Seuche Monet vereinigt,
gegen barbarische Flotte werden sie das Ziel nehmen,
Barbaren, weit zurückgedrängt bis nach Tunis.

   IX. 43
Kurz vor der Landung, die christliche Armee,
wird aufgelauert, durch die Ismaeliter,
von allen Seiten beschossen durch Räuberschiff,
schnell angegriffen von zehn auserlesenen Galeeren.

   IX. 44
Wandert aus, wandert aus aus Genf, alle zusammen,
Saturn wird sich von Gold zu Eisen verändern,
alle die gegen RAYPOZ sind, werden ausgelöscht,
vor dem Ereignis wird der Himmel Zeichen geben.

(Anmerkung: Mit Raypoz könnte Zopyra
gemeint sein, der ein persischer Verräter
war. Sicherlich wieder so eine
Wortspielerei von Nostradamus)

   IX. 60
Streit der Barbaren am schwarzen Horn,
Blut vergossen, Dalmatien zittert,
großer Ismael wird sein Vorgebirge errichten,
Frösche zittern, Hilfe Portugal.

X. 86
Wie ein Greifgeier wird der König von Europa kommen
begleitet von jenen des Nordens,
von Roten und Weißen wird er große Truppe führen
und gegen den König von Babylon ziehen.

   X. 65
O unermeßliches Rom, dein Ruin nähert sich,
nicht von deinen Mauern, von deinem Blut und deiner Substanz:
Der Asper erhält durch Urkunden so schreckliche Einschnitte,
Schwert, hindurchgestochen bis zum Stiel.

   VI. 43
Lange Zeit wird unbewohnt sein,
wo Seine und Marne kommen, alles zu umspülen
von der Themse und kriegerisch bestürmt von jenen,
die Wachen, im Glauben zurückgeschlagen.

   I. 63
Die vergangenen Greuel dezimieren die Erde.
Lange Zeit Friede auf der entvölkerten Welt.
Sicheres Reisen durch Himmel, Erde, Meer und Wellen.
Dann entstehen von neuem die Kriege.


Nostradamus über das Feuer:

   I. 87
Das draußen erstarrte Feuer aus der Mitte der Erde,
läßt den Gründer der neuen Stadt erbeben:
Zwei große Blöcke führen über lange Zeit den Krieg,
dann wird Arethusa den neuen Strom rot färben.

   II. 91
Bei Sonnenaufgang sieht man ein großes Feuer,
Lärm und Lichtschein weisen nach Aquilon:
Im Umkreis Tote, und Schreie sind zu hören,
durch Schwert, Feuer, Hunger erwartet sie der Tod.

   II. 46
Nach dem großen menschlichen Zwist, folgt noch Schlimmeres.
Der große Regent erneuert die Jahrhunderte.
Regen, Blut, Milch, Hunger, Feuer und Seuchen:
Am Himmel, Feuer zu sehen, fliegen lange Funken.

   II. 81
Wegen des Feuers am Himmel ist die Stadt fast verbrannt,
Urne bedroht weiterhin Deucalion.
Sardinien, bedrängt durch das punische Ruderboot.
Nachdem die Waage sein Phaeton beschädigt.

(Anmerkung: Deucalion ist der griechische Noah,
der die Sintflut überlebte und zum Stammvater
der Griechen wurde. Phaeton ist der Sohn des Helios,
der »Strahlende«, der Wagenlenker, der die
Sonne zu nahe an die Erde heranführte und eine
verheerende Brandkatastrophe auslöste.)

   IV. 67
Das Jahr in dem Saturn und Mars gleichsam verbrennen,
die Luft, sehr trocken, zieht sich lange dahin:
Durch verborgenes Feuer, durch Hitze, großer Ort entzündet sich
wenig Regen, Wind, heiß, Krieg, feindliche Überfälle.

   V. 98
Am 48. Breitengrad,
Am Ende des Krebses herrscht so riesige Dürre,
Fische in Meer, Flüssen, Seen, schnell gekocht.
Bearn, Bigorre wegen des Himmelfeuers im Elend.

(Anmerkung: Bearn und Bigorre liegen nördlich der Pyrenäen.)

   V. 100
Der Aufhetzer wird von seinem eigenen Feuer erwischt,
vom Feuer des Himmels in Carcas und Comminges,
Foix, Aux, Mazeres, hoher Alter flieht,
wegen jener aus Hessen, Sachsen und Thüringen.

(Anmerkung: Die Orte liegen in Südfrankreich.)

   VI. 97
Fünf und vierzig Grad wird der Himmel brennen,
Feuer nahe der großen, neuen Stadt.
Sogleich schießt eine große, ausschlagende Flamme hervor,
wenn man die Normannen auf die Probe stellen möchte.


Nostradamus über Revolutionen:

   III. 93
In Avignon, alle Führer der Regierung,
treffen Vorkehrungen, um Paris zu zerstören:
Verdruß wird den hannibalischen Zorn halten,
Lyon wird wegen des Wechsels schlecht getröstet sein.

   IV. 11
Der, welcher bedeckt von der großen Haube,
wird zu einigen tödlichen Taten verleitet:
Die zwölf Roten kommen, das Tuch zu besudeln,
mit Mordtaten, wird sich das Morden immerwährend fortsetzen.

   VI. 23
Vom Geist der Regierung Schutzmittel verschrien,
und Leute werden aufgewiegelt gegen ihren König,
Friede, neu gemacht, heilige Gesetze beherrscht,
Rapis (Paris) war noch nie in so sehr rauhem Zustand.

   VIII. 19
Die große verwirrte Kappe zu unterstützen,
um es aufzuhellen werden die Roten marschieren
vom Tode wird Familie beinahe zu Tode gedrückt,
die Roten werden die roten Roten erschlagen.


Nostradamus über Himmelskörper:

   I. 84
Mond verdunkelt in tiefer Finsternis,
sein Bruder zieht rostfarben vorbei:
Der Große lange Zeit versteckt unter der Dunkelheit,
wird den Dolch in die blutreiche Wunde halten.

   II. 41
Der Große, Stern glüht über sieben Tage,
Wolke läßt zwei Sonnen scheinen,
Der große Mastin heult die ganze Nacht hindurch.
Wenn der große Pontifex das Gebiet wechselt.

   II.70
Der Pfeil des Himmels wird sich ausdehnen,
Tod während des Sprechens, große Hinrichtung.
Der Stein im Baum, den stolzen Leuten anvertraut,
wilde menschliche Monster, Zeit der Reinigung.

   III.34
Dann, wenn der Fehler an der Sonne sein wird,
den ganzen Tag wird man das Ungeheuer sehen:
Man wird es vollkommen anders deuten,
die Verteuerung nicht aufzuhalten, niemand sah es voraus.

   V. 32
Wo alles wohlauf ist, bestens Sonne und Mond,
alles reichlich, nähert sich die Zerstörung.
Am Himmel trägt es sich zu, dein Glück zu zerstören,
auf die gleiche Weise, wie der siebte Stein.

   X. 72
Jahr 1999, siebenter Monat
Vom Himmel kommt ein großer Schreckenskönig,
wiedererweckt der große König von Angoulmois.
Vor, nach Mars, Regieren zu guter Zeit.


Nostradamus über den Hunger:

   I. 67
Die große Hungersnot welche ich herannahen fühle,
wird oftmals umkehren, dann allgemein sein.
So groß und lang, dass man reißen wird
von den Bäumen die Wurzel, und das Kind von der Brust.

   II. 75
Die Stimme des seltsamen Vogels wird vernommen,
über dem Rohr des Überlebens-Stockwerks:
So hoch wird der Scheffel Weizen kommen
daß der Mensch vom Menschen essend, Menschenfresser wird.

   VI. 5
So große Hungersnot durch Pestwelle,
hervorgerufen durch lange Niederschläge längs des Nordpols:
Samatobryn, hundert Orte der Hemisphäre,
leben ohne Gesetz, politisch losgelöst.


Nostradamus über Naturkatastrophen:

   II. 84
Zwischen der Campagna, Sienna, Florenz, Toskana,
sechs Monate, neun Tage, regnet es keinen Tropfen.
Die fremde Sprache auf dalmatinischer Erde,
es wird dahineilen, die gesamte Erde zu verwüsten.

   V. 85
Bei den Schwaben und den umliegenden Orten
wird man wegen der Ursache der Wolken, im Streit liegen,
Marinelager, Heuschrecken und Käfer,
Fehler aus Genf werden völlig offengelegt.

   VIII. 35
In der Mündung der Garonne und Baise,
und der Wald nicht weit von Damazan
bei Maraves (?) vereist, dann Hagel und Sturm,
Dordonnois (?) gefriert, durch Fehler des Mezan.

   IX. 83
Sonne zwanzig im Stier, so starkes Erdbeben,
das große, gefüllte Theater wird zerstört,
die Luft, Himmel und Erde verdunkeln und trüben sich,
dann wird der Ungläubige Gott und die Heiligen durchkneten.

(Anmerkung: Sonne zwanzig im Stier könnte bedeuten,
daß die Sonne zwanzig Grad im Sternbild Stier steht,
das wäre etwa der 11. Mai.)

   X. 67
Das Beben so stark im Monat Mai,
Saturn, Steinbock, Jupiter, Merkur im Stier:
Auch Venus, Krebs, Mars in Nonnay (?),
es wird dann Hagel fallen, größer als ein Ei.

   IX. 48
Die große Hafenstadt,
umgeben von marets (?) aus Kristall:
Im Wendepunkt der Winterpflanze und im Frühjahr,
wird heimgesucht werden von schrecklichem Wind.


Nostradamus über Kirchenverfolgung:

   I. 44
In Kürze wird es wieder zu Opfern kommen,
Übertreter werden ins Martyrium getrieben,
außerdem wird es keine Mönche, Äbte, Novizen geben,
der Honig wird sehr viel teurer sein als Wachs.

   V. 15
Auf der Seereise, ergriffen und gefangen, der höchste Priester;
groß danach, das Schwachwerden der aufgebrachten Priesterschaft:
Der Zweite, abwesend gewählt, sein Vorteil
schrumpft, sein favorisierter Bastard wird umgebracht.

   VIII. 62
Zur Zeit, daß man den heiligen Tempel beraubt sehen wird,
Größter von der Rhône und Heiliges entweihend
wird durch diese so ausgedehnte Seuche emporkommen,
König wird ungerechte Tat nicht verurteilen.

   VIII. 99
Durch die Macht von drei weltlichen Königen:
wird der heilige Stuhl an andere Orte gebracht:
wo die Substanz des körperlichen Geistes,
wiederhergestellt, und als wahrer Sitz erhalten wird.

   IX. 67
Von der Höhe der Berge rund um die Isere
Hafen am Felsen, Valent, Hundert versammelt
von Chateauneuf, Pierrelatte zu Dutzenden,
gegen den christlich, romanischen Glauben versammelt.

(Anmerkung: Die Orte liegen in Südfrankreich)

   X. 81
Schatz in Tempel gemacht, Stadtbewohner der westlichen Welt
aus demselben wiedergebracht am geheimen Ort,
der Tempel geöffnet die hungrigen Banden.
Eroberung, Raub, schrecklicher Raub aus der Mitte.


Nostradamus über Geldentwertung:

   V. 16
Bei seinem obersten Höchstpreis, der sabäische Tropfen,
Menschenfleisch, für den Tod zu Asche gemacht,
auf der Insel Pharos, Verwirrung durch das Rüsten zum Kreuzzug,
dann, wenn auf Rhodos bloßes Schreckensbild erscheinen wird.

(Anmerkung: Sabäische Tropfen nannte
man früher das Erdöl, das aus dem Reich der
Königin von Saba importiert wurde.)


Quelle: http://schauungen.de/Sonstiges/Prophezeiungsindex


 
     
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