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Matthias
Stormberger
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Matthias
Stormberger (Starnberger oder Stoaberger) war ein
Schafhirte aus Rabenstein mit seherischen Fähigkeiten.
Eine Aufzeichnung seiner Visionen von 1842 beschreibt:
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"O, ihr lieben
Leut, es wird eine Zeit kommen, das werden die Leut
alleweil gscheiter und närrischer werden - Wenn ihr
wüßtet, was euch, euren Kindern und Kindskindern
bevorsteht, ihr würdet in Schrecken vergehen - Das ist
die erste Zeit - Wenn sich die Bauern wie die
Städtischen kleiden, und wenn sie mit gewichsten
Stiefeln in der Miststatt stehen - Wenn man die
Weiberleut wie die Geißen spürt - Wenn es nur noch rote
Hausdächer gibt - Wenn auf den Straßen die weißen Gäns
daherkommen - Wenn die roten Hüt aufkommen, das ist dann
die erste Zeit - Eiserne Straßen werden in den Wald
gebaut, und grad an Klautzenbach vorbei wird der eiserne
Hund bellen - Wagen werden gemacht, die ohne Roß und
ohne Deichsel fahren - Und der Übermut wird keine
Grenzen mehr haben -
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An die Schwarzach
wird eine eiserne Straß gebaut, die wird nicht mehr
fertig - In Zwiesel wird ein großes Schulhaus gebaut wie
ein Palast für die Soldaten - In Zwiesel wird alles voll
Häuser, und einmal werden die Brennesseln aus den
Fenstern wachsen - Wenn die Rabenköpf aufkommen und dann
schön stad wieder abkommen, beginnen diese anderen
Zeiten - Wenn das Korn reif ist, wird ein großer Krieg
kommen - Die Leute werden aber alleweil mehr statt
weniger - Das Geld wird keinen Wert mehr haben - Um 200
Gulden kann man keinen Laib Brot kriegen - Es wird aber
keine Hungersnot sein - Das Geld wird zu Eisen - Um ein
Goldstück kann man einen Bauernhof kaufen - Von den
Leuten wird eins das andere nimmer mögen - Den Herrgott
werden sie von der Wand reißen und im Kasten einsperren
- Jeder wird einen anderen Kopf haben -
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Die Leut
werden in der Luft fliegen wie die Vögel - Ein großer
weißer Vogel wird in den Wald kommen - Der Wald wird so
licht werden wie des Bettelmannes Rock - Auf jedem Stock
wird ein Jäger sitzen - Und vom Hühnerkobel bis zum
Rachel wird man durch keinen Wald mehr gehen brauchen -
Das Holz wird so teuer wie das Brot, aber es langt - Die
Kleinen werden groß und die Großen klein - Dann wird es
sich erweisen, daß der Bettelmann auf dem Roß nicht zu
derreiten ist - Der Glauben wird so klein werden, daß
man ihn unter einen Hut hinein bringt - Der Glaube wird
so klein werden, daß man ihn mit dem Geißelschnalzen
vertreiben kann - Sieben geistliche Herren werden in
Zwiesel eine Messe lesen, und bloß sieben Leut werden's
anhören - Die hohen Herren machen Steuern aus, die
keiner mehr zahlen wird - Viele neue Gesetze werden
gemacht, aber nimmer ausgeführt -
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Nachher geht's an -
In der Stadt geht alles drunter und drüber - Und der
Bruder wird seinen Bruder nicht mehr kennen, die Mutter
ihre Kinder nicht - Von der Stadt werden die Leute aufs
Land kommen und zum Bauern sagen: Laß mich ackern - Doch
der Bauer wird sie mit der Pflugreuten erschlagen - Wer
feine Händ hat, wird gehängt werden - Das dauert aber
nur eine oder zwei Mondlängen - Die Mannsbilder werden
sich tragen wie die Weiberleut und die Weiberleut wie
die Mannsbilder, man wird sie nimmer auseinander kennen
- Die Bauern werden sich hohe Zäune ums Haus machen und
aus dem Fenster auf die Leut schießen - Zuletzt werden
sie noch Steine zu Brot backen und betteln gehen - Den
Herrgott werden die Leute wieder hervorziehen und ihn
recht fromm aufhängen, doch wird es nimmer viel helfen -
Die Sach geht ihren Lauf -
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Ein Himmelszeichen
wird es geben, und ein gar strenger Herr wird kommen und
den armen Leuten die Haut abziehen - Es wird aber nicht
lange dauern, denn wenn alles das eingetroffen ist, dann
kommt das große Abräumen - Das Bayernlandl wird verheert
und verzehrt, das Böhmerland mit dem Besen auskehrt -
Der Wald wird öd werden ohne Hunger und ohne Sterben
-Über den Hühnerkobel, über den Falkenstein und über den
Rachel werden sie kommen undrote Jankerl anhaben - Über
Nacht wird es geschehen - In einem Wirtshaus in Zwiesel
werdenviele Leute beisammen sein, und draußen werden die
Soldaten über die Brücke reiten - Die Berge werden ganz
schwarz werden von Leuten - Die Leute werden aus dem
Wald rennen - Wer zwei Laib Brot unterm Arm hat und
einen verliert, der soll ihn liegen lassen, denn er wird
mit dem einen Laib auch reichen - Die Leut, die sich am
Fuchsenriegel verstecken oder amFalkenstein, werden
verschont bleiben - Wer`s übersteht, muß einen eisernen
Kopf haben -
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Die Leut werden
krank, und niemand kann ihnen helfen - Wenn man auf den
Bergen steht, wird man im ganzen Wald kein Licht mehr
sehen - Wenn man herüber der Donau noch eine Kuh findet,
der soll man eine goldene Glocke umhängen - Es wird aber
wieder weitergehen - Der erste Rauch wird im Ried
aufsteigen - Dort wird später ein große Kirche gebaut,
und von weither werden die Leute kommen - Wenn die Leute
gereitert sind, kommt wieder eine gute Zeit - Wer dann
noch lebt, kriegt ein Haus geschenkt und Grund, soviel
er mag - Je mehr Hände einer hat, desto mehr wird er
gelten - Das 'Gelobt sei Jesus Christus' wird wieder der
Gruß sein - Die Gescheitheit wird nichts nutz sein, und
sie ist vergessen - Der Hirt wird die Kühe hüten und
sagen, da ist einmal ein Dorf gestanden, dort eine Stadt
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Aber es wird
weitergehen, und was dann kommt, ist das Ende der Welt.
Himmel und Erde brennen, denn es ist die Zeit da, wo
alles ein Ende nimmt. Und diese Zeit ist da, wenn die
wilde Jagd mit Feuer und Schwefel über alle Länder
braust. Bis dahin ist es noch lange, dann wird kein
Mensch mehr wissen, wo ist Zwiesel und wo ist Rabenstein
gewesen. Von allen Schrecken wird der Bänkeräumer der
letzte sein. Wenn die Leut von der Bank fallen wie die
Fliegen von der Wand, beginnt die letzte Zeit. Sie wird
furchtbar sein."
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Textquellen: Trilenium - Chronik der Zukunft,
Josef Schaller Visionen und Prophezeiungen - die
berühmtesten Weissagungen der Weltgeschichte, Sven
Loerzer
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