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Der
Blinde Jüngling Von Prag
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Die
Prophezeiung Des Blinden Jünglings Von Prag. Mitte des
14. Jahrhunderts offenbarte ein blinder Hirtenjunge
Kaiser Karl IV. seine visionären Gesichter. Zwei
Druckschriften aus den Jahren 1660 und 1700 berichten
von dieser Prophezeiung über der Zukunft Böhmens, doch
dauerte es bis zum Jahr 1914, dass diese plötzlich an
Aktualität gewannen:
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„In einer Zeit, da
einer länger denn 60 Jahre Herr über Böhmen war, wird
durch einen Fürstenmord ein großer Krieg entstehen. Dann
werden die gekrönten Häupter wie reife Äpfel von den
Bäumen fallen. Der böhmische Löwe wird nicht mehr
untertan sein, sondern selber herrschen. Zwei Völker
werden in Böhmen leben. (…) Bis ein Mächtiger kommt. (…)
Es kommt abermals ein großer Krieg zwischen allen
Völkern der Erde. Deutschland wird ein großer
Trümmerhaufen und nur die Gebiete der blauen Steine
werden verschont bleiben. Der große Krieg wird zu Ende
gehen, wenn die Kirschen blühen.“
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Es bedarf keiner
großen Symbolentschlüsselung, um in diesen
Beschreibungen die Geschehnisse der zwei Weltkriege
wiederzuerkennen. Auch einen dritten Weltkrieg sagte der
blinde Jüngling voraus, ein Motiv, welches gerade in der
Nachkriegszeit gerne ausgegraben und zitiert wurde.
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In den Jahren des
Kalten Krieges wurde eine Reihe von Büchern
veröffentlicht mit Visionen von Sehern zum „Dritten
Weltgeschehen“. Dazu zählen im deutschsprachigen Raum
unter anderem die Prophezeiungen vom
„Mühlhiasl“
(1753 – 1805),
Katharina
aus dem Ötztal (1883 – 1951),
Alois
Irlmaier (1894 – 1959) oder die Feldpostbriefe des
Andreas Rill. Interessant ist auch der Fall vom
Bauer
„Fuhrmannl“ (1690 – 1763), welcher zu Lebzeiten
ständig vom großen Weltkrieg sprach. Über die Omen,
welche dieses Geschehen ankündigen würden, gab er
folgende skurrile Prophezeiung:
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„Der Bauer wird
sich wie der Bürger und der Bürger wie der Adelsherr
kleiden. Auch die Weiber wollen dann alle Tage anders
gekleidet sein, bald kurz, bald lang; selbst in
Mannskleidern werden sie gehen und verschiedene Farben
haben, dass man sich wundern wird. Die Weiber werden die
Haare bald gestutzt, bald sonderbar gekringelt haben,
alle Jahre anders. Was sie heute anziehen, werden sie
morgen wegwerfen oder alle Tage ummodeln. (…) Die
allerschlimmste Zeit kommt, wenn die Frauen Schuhe
tragen, unter denen man hindurchsehen kann.“
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Text und Bildquelle:
Dr.
Niederwieser, Christof (2015) Prognostik 01:
Zukunftsvisionen, Norderstedt: BoD – Books on Demand, S.
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